Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hat die Bundesregierung einen zweiten Lockdown der Gastronomie beschlossen, um eine medizinische Notlage zu vermeiden. Was Lockdown „light“ genannt wird, ist für die Gastronomie eine nie dagewesene Herausforderung. In einer Branche, in der man häufig schon in normalen Jahren auf Urlaub und Freizeit verzichtet, sind Betriebe mindestens 25% des Jahres 2020 geschlossen. Aus diesem Grund haben Dir die Guerilla Chefs und unsere Supporting Friends aus der Food Industrie eine Lockdown Spezial Seite zu Verfügung gestellt, mit den wichtigsten Fragen zu den Themen Kurzarbeit, Finanzhilfen der Bundesregierung und Verbesserung deines Außer-Haus-Geschäftes.
Update Ticker:
Es stehen dafür insgesamt bis zu 10 Milliarden Euro bereit.

Voraussetzung:
- Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten können eine einmalige Kostenpauschale in Höhe von bis zu 75 Prozent ihres Umsatzes von November 2019 erhalten
- Die Höhe errechnet sich aus dem durchschnittlichen wöchentlichen Umsatz des Vorjahresmonats, gezahlt wird sie für jede angeordnete Lockdown-Woche. Bei jungen Unternehmen, die nach November 2019 gegründet wurden, gelten die Umsätze von Oktober 2020 als Maßstab.
- Für größere Unternehmen gelten abweichende Prozentanteile vom Vorjahresumsatz. Ihre Höhe wird im Einzelnen anhand beihilferechtlicher Vorgaben ermittelt.
- Anderweitige Hilfen für den Zeitraum wie beispielsweise Kurzarbeitergeld oder Überbrückungshilfe werden vom Erstattungsbetrag abgezogen. Mögliche spätere Leistungen aus der Überbrückungshilfe für den Zeitraum werden angerechnet.
- Einen Antrag auf außerordentliche Wirtschaftshilfe können alle Betriebe stellen, denen aufgrund staatlicher Anordnung das Geschäft untersagt wird beziehungsweise untersagt ist.
- Unterstützungsmaßnahmen für diejenigen, die indirekt, aber in vergleichbarer Weise durch die Anordnungen betroffenen sind, werden zeitnah geklärt.
- Mit der Novemberhilfe werden Zuschüsse pro Woche der Schließungen in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen wöchentlichen Umsatzes im November 2019 gewährt bis zu einer Obergrenze von 1 Mio. Euro, soweit der bestehende beihilferechtliche Spielraum des Unternehmens das zulässt.
- Zuschüsse über 1 Millionen Euro bedürfen für die Novemberhilfe noch der Notifizierung und Genehmigung der EU-Kommission. Die Bundesregierung ist derzeit in intensiven Gesprächen mit der Europäischen Kommission, um eine solche Genehmigung für höhere Zuschüsse zu erreichen.
- Solo-Selbständige können als Vergleichsumsatz alternativ zum wöchentlichen Umsatz im November 2019 den durchschnittlichen Wochenumsatz im Jahre 2019 zugrunde legen.
- Bei Antragsberechtigten, die nach dem 31. Oktober 2019 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen haben, kann als Vergleichsumsatz der durchschnittliche Wochenumsatz im Oktober 2020 oder der durchschnittliche Wochenumsatz seit Gründung gewählt werden.
- Damit das Geld schnell bei den Betroffenen ankommt, werden Abschlagszahlungen ab Ende November erfolgen.
- Soloselbständige erhalten eine Abschlagszahlung von bis zu 5.000 Euro; andere Unternehmen erhalten bis zu 10.000 Euro.
- Das Verfahren der regulären Auszahlung der Novemberhilfen wird parallel vorbereitet und finalisiert, damit es unmittelbar im Anschluss an die Abschlagszahlungen gestartet werden kann.
Andere staatliche Leistungen, die für den Förderzeitraum November 2020 gezahlt werden, werden angerechnet. Das gilt vor allem für Leistungen wie Überbrückungshilfe oder Kurzarbeitergeld.
Wenn im November trotz der grundsätzlichen Schließung Umsätze erzielt werden, so werden diese bis zu einer Höhe von 25 Prozent des Vergleichsumsatzes nicht angerechnet. Um eine Überförderung von mehr als 100 Prozent des Vergleichs-Umsatzes zu vermeiden, erfolgt bei darüber hinausgehenden Umsätzen eine entsprechende Anrechnung.
Für Restaurants gilt eine Sonderregelung, wenn sie Speisen im Außerhausverkauf anbieten. Hier wird die Umsatzerstattung auf 75 Prozent der Umsätze im Vergleichszeitraum 2019 auf diejenigen Umsätze begrenzt, die dem vollen Mehrwertsteuersatz unterliegen, also die im Restaurant verzehrten Speisen. Damit werden die Umsätze des Außerhausverkaufs – für die der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt – herausgerechnet. Im Gegenzug werden diese Umsätze des Außerhausverkaufs während der Schließungen von der Umsatzanrechnung ausgenommen, um eine Ausweitung dieses Geschäfts zu begünstigen.
Beispielrechnung: Eine Pizzeria hatte im November 2019 8.000 Euro Umsatz durch Verzehr im Restaurant und 2.000 Euro durch Außerhausverkauf. Sie erhält daher 6.000 Euro Novemberhilfe (75 Prozent von 8.000 Euro), d. h. zunächst etwas weniger als andere Branchen (75 Prozent des Vergleichsumsatzes). Dafür kann die Pizzeria im November 2020 deutlich mehr als die allgemein zulässigen 2.500 Euro (25 Prozent von 10.000 Euro) an Umsatz mit Lieferdiensten erzielen, ohne dass eine Kürzung der Förderung erfolgt.
Die Anträge können über die bundeseinheitliche IT-Plattform der Überbrückungshilfe gestellt werden.
Die Antragstellung startet in der letzten November-Woche 2020 (voraussichtlich 25. November 2020).
Die elektronische Antragstellung muss hierbei durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer erfolgen. Die Auszahlung soll über die Überbrückungshilfe-Plattform durch die Länder erfolgen.
Für Solo-Selbständige, die nicht mehr als 5.000 Euro Förderung beantragen, entfällt die Pflicht zur Antragstellung über einen prüfenden Dritten. Sie werden unter besonderen Identifizierungspflichten direkt antragsberechtigt sein.
Gastro FAQ – Lockdown 2
Bei finanziellen Problemen durch die Corona Krise und den zweiten Lockdown kannst Du dich an die Hotline des Bundeswirtschaftsministeriums wenden. Außerdem haben wir für dich einen Link zur Fördermitteldatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums, wo Du alle Fördermittel und Hilfestellen in deiner Region findest:
Link: Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Hotline: Fördermittelhotline des Bundeswirtschaftsministeriums
Tel.: +49 30 18615 8000
Wenn Du immer auf dem neuesten Stand sein möchtest, welche Fördermittel die Regierung während der Coronakrise und vor Allem des Lockdown 2 zur Verfügung stellt besuche den folgenden Link zur Updateseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Link: Updates zu finanziellen Hilfspaketen der Regierung – Lockdown 2
Unterschreibe und teile diese Onlinepetition wenn Du dich als Gastronom während der Corona Krise im Stich gelassen fühlst.
Petition: Rettet Deutschlands Gastgewerbe!
Da sich die Anspruchsberechtigungen und formellen Anforderungen seit dem ersten Lockdown gravierend geändert haben, solltest Du immer zunächst auf der Hilfeseite der Bundesregierung besuchen.
Wenn Du nicht weißt, wie Du Kurzarbeitergeld beantragst und was dabei zu beachten ist, findest Du unter folgendem Link alle Anforderungen und Formulare. Du kannst hier auch dein Kurzarbeitergeld berechnen.
Was muss ich für das Außer Haus Geschäft beachten?
Eine sorgfältige Kalkulation ist beim Außer-Hausgeschäft mindestens genauso wichtig, wie das Marketing. Auch wenn andere Lieferservices deutlich günstigere Preise haben, als Restaurants, wäre es strategisch falsch, deutlich von deinen gewohnten Preisen abzuweichen. Über einen Preiskampf dürfen und können wir uns in der Gastronomie in dieser Situation nicht definieren. Auch die verringerte Mehrwertsteuer spielt dieses Jahr keine Rolle, da sie für In-House und Außer-Haus identisch ist. Statt durch Rabatte kannst Du deinen To-Go-Umsatz auch durch attraktive und gut kalkulierte Pakete steigern und diese beispielsweise durch ein Gewinnspiel bewerben. In meinem Restaurant habe ich im ersten Lockdown jeden Monat einen Tapasabend verlost, der nach den Lockerungen eingelöst werden konnte.
Lohnt sich ein Lieferservice bei Lockdown?
Du entgegenrechnen, ob sich der Aufwand des To Go Geschäfts für dich überhaupt rechnen kann. Kontaktiere deinen Steuerberater und kalkuliert gemeinsam, wie viele Essen du durchschnittlich verkaufen musst um deine Kosten zu decken. So hart es klingt – ein schlecht kalkulierter und nicht kostendeckender Außer-Haus-Service ist die deutlich schlechtere Wahl im vergleich zu einer Schließung für die kommenden 4 Wochen. Prüfe, ob der To-Go-Umsatz an etwaige Finanzhilfen der Regierung während Corona angerechnet wird, um eine Erstattung oder Kürzung deiner Soforthilfen zu vermeiden.
Falls Du dich entscheidest, dein Außer-Haus-Geschäft zu starten, so ist es ratsam Fixkosten und Personalkosten zu auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Plane etwas längere Lieferzeiten um doppelte Fahrtwege zu vermeiden. Eine Lieferzeit von 60 Minuten ist hierbei durchaus vertretbar und ermöglicht es Dir auch entfernte Bestellungen mit einer Liefertour zuzustellen.
Tipps für die Effiziente Zubereitung deiner Speisen
Neben den Inhalten, die wir für Dich auf unserem Guerilla Chefs Portal zur Verfügung stellen, kannst Du dich bei Fragen zu schonenden Garmethoden und effizienter Produktion, auch an unsere Supporting Friends wenden:
MKN – FlexiChef und FlexiKombi
Rational – der neue iCombi Pro und das neue iVario Pro
Speisenangebot reduzieren bei Außer-Haus
Unsere Erfahrungen aus dem ersten Lockdown haben gezeigt, dass für ein kurzfristiges Lieferangebot, eine Auswahl von 10-12 Gerichten vollkommen ausreichend ist. Anders als im A-la-Carte-Geschäft, kannst Du hier auf zahlreiche Abwandlungen deiner Gerichte verzichten und dadurch Personal- und Foodwastekosten erheblich senken.
Achte auf ein ausgewogenes Speisenangebot, das möglichst die Bedürfnisse aller in einem Haushalt lebenden Personen abdecken kann. Alternative Ernährungsformen, wie vegan und vegetarisch sind längst kein Trend mehr, umso wichtiger ist es daher auch Gerichte anzubieten, die sich beispielsweise durch das Weglassen einer Fleischkomponente auch vegan oder vegetarisch anbieten lassen.
Wer noch mehr Vielfalt bieten möchte, der kann durch Fleischersatz aus Erbsenprotein Highlights setzen, für die sich gelegentlich auch Fleischliebhaber begeistern.
Unsere Partner für dein To-Go-Konzept:
ECF – Produkte aus Jackfruit & Co
Amidori – Fleischersatz aus Erbsenprotein
Hardy Remagen – die bekannte Rostbratwurst und Hackfleischspezialitäten
Lamb Weston – mit den Hot2Home Fries, die auch verpackt lange knusprig bleiben
Wie verpacke ich mein Food To Go?
Der erste Lockdown hat uns überrumpelt. Gerade im Verpackunsgbereich wurden nachhaltige, Plastikfreie Verpackungen zur Mangelware. Mittlerweile konnten sich Lieferanten für Außer-Haus-Verpackunge gut vorbereiten, sodass der Unmut der Gäste, dass zu viel Plastik und Alu verwendet wurde, vermeiden lässt. Gerade die Verwendung cleverer Verpackungen lässt dich hierbei punkten. Wer sein Essen bei Dir abholt, wird stark vom ersten Eindruck beeinflusst, wie es verpackt und transportiert wurde. Eine hochwertige, nachhaltige Verpackung lässt auf eine gute Qualität der darin enthaltenen Speisen schließen.
Zu unseren Partnern für Guerilla Chefs gehört mit BUNZL der größte Händler für ökologisches Verpackungsmaterial. Aber auch im Gastronomiegroßhandel hat sich das Angebot deutlich verbessert.
Verpackungsmaterial zu Top Konditionen für Guerilla Chefs findest Du bei:
BUNZL – No. 1 Ecological Supplies
intergast – Großverbraucherservice
Nützliche Artikel
Großartiger Bericht bzw. Seiteninfo. Leider ist es schwer draußen gute Infos zu bekommen. Man findet vieles, aber sehr oft Steuerberater Links oder unterschiedliche Infos. Hier wird gezielter geholfen und kann andere Befragen. Danke dafür